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Global Desaste

By:   •  Essay  •  1,038 Words  •  May 19, 2011  •  1,135 Views

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Global Desaste

dasdasdasdfleben des Nationalismus im Sinne eines Narzissmus als letzte Bastion des souveränen Subjekts.

Im Grunde kommt es durch die globale Ökonomie zum Wiederaufleben der Identitätsfrage. Deswegen hat ein Partisan des Partikularismus, wie Samuel Huntington, ein Werk mit dem Titel "Who are We. Die Krise der amerikanischen Identität" (2004) verfasst, weil er glaubt, mit der Lösung dieser Frage im "Kampf der Kulturen" (Clash of Civilisations, 1996) gewinnen zu können. Seine Lösung ist klarerweise eine ethnische Säuberung, die zwischen den weißen Amerikanern und den Hispanos eine klare Demarkationslinie zieht. Die Antwort von Huntington auf die Krise der Identität ist im Grunde rassistisch.

Wir verdanken Lévi-Strauss zwei Texte, die er 1952 und 1971 für die Unesco geschrieben hat, in denen diese Fragen anders geklärt wurden. In "Rasse und Geschichte" (1952) zeigte er, dass es nur eine menschliche Rasse gibt, die eine Vielfalt von Farben und physischen Dispositionen aufweist, aus denen sich keine Hierarchien und somit Herrschaftssysteme auf der Grundlage rassischer Zugehörigkeit legitimieren lassen. Sogar der Begriff "Ethnie" ist für ihn eine sozio-kulturelle Konstruktion.

In "Rasse und Kultur" 1971 zeigt er hingegen, dass eine Gesellschaft zu einer homogenen Kultur tendiert, dass die kulturellen Konstruktionen einer Gesellschaft es ablehnen können, sich zu ändern, um eben ihre Kultur, ihre Sprache, ihre Sitten zu bewahren. Die Aufnahme- und Annahmefähigkeiten einer kulturellen Gemeinschaft sind gewissermaßen begrenzt. Es gibt daher keinen normativen Multikulturalismus. Für die westliche Welt bedeutet dies, sie ist multiethnisch, aber nicht in gleichem Maße multikulturell. Denn ihre Kultur beruht (zumindest idealerweise) auf den Prinzipien der Gerechtigkeit, der Gleichheit vor dem Recht, der Gleichstellung der Geschlechter, der Trennung von Staat und Religion, der Idee der Freiheit, der Meinungsfreiheit, der Pressefreiheit und der Solidarität.

Diese Prinzipien sind relativ unveränderbare, wenn nicht sogar unveräußerbare kulturelle Werte, die nach Ansicht des Westens für alle Menschen gelten sollen, auch für den globalen Wirtschaftsraum. Durch die globalen Migrationsbewegungen vermischen sich allerdings die kulturellen Identitäten auf eine Weise, dass Kultur und Identität nicht mehr die herkömmliche Gleichung bilden, sondern eine neue Gleichung darstellen. Die Medientheorie kann vielleicht einige Elemente für die Werte bzw. Variablen dieser neuen Gleichung bereitstellen.

Mythos Globalisierung

Warum die Medien nicht grenzenlos sind

Stephan Alexander Weichert

Globalisierung hat sich als gesellschaftliches Konzept durchgesetzt. Doch ob international agierende Medienkonzerne zu einer weltweiten Kommunikationskultur führen, wagt Professor Kai Hafez in seinem Band "Mythos Globalisierung" zu bezweifeln.

Das ist so eine Sache mit der Globalisierung. Noch bis vor wenigen Jahren war man fest davon überzeugt, mit diesem Schlagwort ein schlüssiges Generalkonzept unserer Epoche gefunden zu haben, das nicht nur den grenzüberschreitenden Warenhandel mit Big Macs, IPods und VW Polos angemessen erklärt. Auch für die wachsende Ausbreitung weltumspannender Kommunikationssysteme durch Internet, E-Mail und natürlich das Satellitenfernsehen war man schnell mit der McLuhan'schen Metapher vom "globalen Dorf" zur Hand oder man berief sich auf Manuel Castells neuzeitliche Visionen einer "Netzwerkgesellschaft". Hin und wieder war auch von einer "Glokalisierung" die Rede, womit die lokalen und regionalen Effekte des Globalisierungsprozesses auf die jeweiligen Kulturen gemeint waren.

Doch der Traum von einem allmählich zusammenwachsenden Jahrmarkt der Kulturen über religiöse und geografische Grenzen hinweg ist ebenso schnell zerplatzt wie der einer weltweiten Demokratisierung durch das Internet. Den Informations- und Kommunikationstechnologien des 21. Jahrhunderts wird nicht mehr ganz so viel zugetraut, schon gar nicht, dass sie als Triebfeder eine globale Kommunikationskultur erzeugten: Weil Kommunikation aufs Engste mit sprachlichen und kulturellen Traditionen verflochten sei, würden gerade internationale Medienbeziehungen von Grosskonzernen wie Time Warner, Viacom oder Bertelsmann überschätzt (vgl. Hachmeister/Rager 2005). Diese These vertritt der Kommunikationswissenschaftler Kai Hafez in seinem schmalen Buch "Mythos Globalisierung. Warum die Medien nicht grenzenlos sind". Hafez ist Professor an der Universität Erfurt und durch seine langjährige Mitarbeit am Deutschen Orient-Institut mittlerweile gefragter Nahost-Experte. Mit seinem Buch tritt er an, das Phänomen der Globalisierung

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